16.03.2018
Text: Jocelyne Iten
Fotos: Silvan Zeiter
Hanf hat weltweit eine lange Tradition: Christoph Kolumbus entdeckte mit Segeln aus Hanf Amerika, die erste Levi's-Jeans bestand aus Hanf-Fäden, und die erste Bibel wurde auf Hanfpapier gedruckt. Erst nach der Prohibition in den 1930er Jahren wurde die Pflanze in die Drogen-Ecke verwiesen und für illegal erklärt.
Um seinem Ziel, Hanf wieder als tägliches Nahrungsmittel in die Schweiz zu bringen, schloss er sich vergangenes Jahr mit 12 regionalen Bio-Bergbauern zusammen. In Graubünden, St.?Gallen, Thurgau und Liechtenstein pflanzten diese auf 12 Hektaren – das entspricht etwa 17 Fussballfeldern – Hanf an. «Für die Bauern ist die Hanfkultivierung eine gute Alternative und bedeutet fast keine Arbeit. Die Pflanze wächst bis auf 2000 Meter, ist sehr widerstandsfähig und erst noch gut für den Boden», erklärt Hirt. Für ihre Produkte – etwa Hanf-Pasta, Hanföl, Hanftee, Hanfpulver oder Hanfschnaps – ernten sie lediglich die Hanfnuss. Diese ist völlig THC- und CBD-frei, macht also nicht high.
Hier würden auch die drei Markenbotschafter, der Profi-Snowboarder Nicolas Müller, die Naturheilpraktikerin Mia Engi und die Spitzenköchin Rebecca Clopath, ins Spiel kommen. «Die Medien müssen endlich wahrnehmen, dass Hanf mehr als nur eine Droge ist. Deshalb bieten wir Exkursionen auf die Felder an sowie Degustationen und Kochkurse. Hanf soll ein Massenprodukt werden», wünscht sich Hirt.
Einen kleinen Schritt in diese Richtung machen sie bereits: Dank eines Crowdfundings erhielten die Pioniere vergangenes Jahr rund 95'000 Franken, um ihre Mission voranzutreiben und vor allem ihr Alpen-Protein im grossen Stil produzieren zu können. Das Fernziel sei, eine umfassende Palette an Nahrungsmitteln zu etablieren. «Ausserdem sind wir im Gespräch mit einem Textilunternehmen, das Kleider aus Hanffäden produzieren will, und einem Bauunternehmen, das Hanfziegel fertigt und so Häuser baut. So wäre der ganze Kreislauf der Pflanze geschlossen», sagt Hirt stolz.
Kurzerhand gründete sie mit ihrer Freundin Daniela Wyttenbach HEYLIFE, um auch die Schweiz mit 100% natürlichen Säften zu beglücken. Hey, das Leben mit Natur, Gesundheit, Genuss und Energie steckt in jeder Flasche, vermittelt uns HEYLIFE Nora Schenker.
Samuel erzählt uns wie alles entstand, während er noch ein bisschen velokuriert und danach auf seine Kinder aufpasst.
Während Karin, Käroly und Pablo in der Backstube von John Baker den Ofen warmhalten, kümmern sich Melanie, Debbie und viele weitere Helfer im Hintergrund um die unzählig folgenden Arbeitsschritte. Sibylle erzählt uns mehr über die kleine Granola-Fabrik.