Warum soll man alte Möbel neu aufarbeiten und nutzen? Nutzen die sich nicht ohnehin wieder ab? Und gerade bei Tischen und Stühlen, die dann vielleicht in der Gastronomie eingesetzt werden: Sind die dann so belastbar wie neue Gastromöbel?
Früher wurden Möbel (aber auch vieles anderes) sehr hochwertig produziert. Diese langlebige Qualität unterscheidet sich enorm von heutigen Billigmöbeln, und eine Auffrischung lohnt sich daher. Nachhaltigkeit und lokale Produktion sind zudem Teil unserer Philosophie. Das Restaurieren und Reparieren von hochwertigen Möbelstücken ist ein Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft und ein wichtiger Grundsatz bei uns. In den internen Werkstätten – Schreinerei, Polsterei und Elektrowerkstätte – werden die Einzelstücke fachgerecht und liebevoll restauriert und erscheinen so in neuem Glanz. Und natürlich hat jedes Objekt seine ganz eigene Geschichte, seinen einzigartigen Charakter und noch ein langes Leben vor sich.
Wer gehört heute zum Kernteam?
Geschäftsführer und Inhaber beider Geschäfte ist nach wie vor Fabio Dubler. Wir teilen Lager, Werkstatt und Logistik mit 2-3 Personen. Im Verkauf beider Läden arbeiten aktuell fünf Personen, drei davon Teilzeit.
Macht Ihr neben den alten Möbeln auch neue? Oder andere Produkte?
Unsere Kernaufgabe liegt in der Restauration. Das ist sehr zeitintensiv und lässt uns kaum Kapazität für Eigenproduktionen. Wir arbeiten jedoch eng mit lokalen Handwerkern zusammen. So werden z.B. unsere Spaghettistühle, Leuchtbuchstaben oder die gedrückten Metall-Lampen exklusiv für uns in der Schweiz hergestellt.
Gestaltet Ihr Eure Produkte auch um? Wie sieht der Prozess aus, wenn ein Stuhl zu Euch kommt, bis dahin, wo er Euch wieder verlässt?
Beim Restaurieren ist es uns wichtig, den Charme der Produkte beizubehalten. Wir wollen die individuellen Geschichten keinesfalls ausradieren.
Wenn ein Stuhl zu uns kommt, wird er kontrolliert und gereinigt. Meistens müssen die Schrauben angezogen werden, und wir montieren neue Filzgleiter. Einige Stühle schleifen wir komplett ab und ölen sie dunkel. Die Patina bleibt dabei aber erhalten. Das machen wir, weil die Nachfrage nach dunklen Stühlen viel grösser ist als das Angebot. Wenn etwas beschädigt ist, wägt unser Schreiner auch ab, ob der Schaden repariert werden kann und sich der Aufwand lohnt. Manchmal kann auch aus zwei Stühlen einer gemacht werden, wenn zum Beispiel der eine Stuhl eine kaputte Sitzfläche und der andere ein abgebrochenes Bein hat.