Was ist Tafelmaler? Und was genau nicht? In ein, zwei Sätzen?
Unter dem Namen Tafelmaler gestalte und beschrifte ich Schilder, Schaufenster, Fassaden, Fahrzeuge etc. von Hand – so wie es früher üblich war. Als traditioneller Schriftenmaler arbeite ich konsequent Freihand und verzichte auf Schneidplotter, Stanzmasken und Schablonen.
Wer hatte die Idee dazu und wie ist er/sie darauf gekommen?
Die Faszination für Schriftgestaltung nahm ihren Anfang in meinen Jugendjahren. Damals war es Graffiti, das mein Herz höher schlagen liess. Anfangs 20 verlor ich dann das Interesse an diesem Thema. Nach mehreren Jahren Ruhepause schlich sich die Schrift aber völlig unverhofft in mein Leben zurück. Im Zivildienst in einem Wohnheim für körperlich Behinderte zwinkerte mich eine Kreidetafel an, auf die ich dann ein Jahr lang die jeweilige Tagessuppe schrieb. Dieses Übungsfeld, finanzielle Not und ein Schubs von meiner Freundin ebneten schliesslich den Weg zur Selbständigkeit als traditioneller Schriftenmaler.
Wieso Tafeln bemalen? Und wie? Ist die Bemalung dauerhaft, oder machst Du das immer wieder neu? Und worin liegt für Deine Kunden der Reiz, von dir Tafeln bemalen zu lassen?
Beschreibbare Tafeln hat es im Moment überall. Jedes mal wenn ich eine sehe, zwickt es mich im Handgelenk. Ich liebe diese Arbeit einfach. Ich weiss gar nicht so recht warum. Dass man nur mit dem Körper, einem Pinsel oder Stift und etwas Übung im Nu jede erdenkliche Form auf eine Oberfläche zaubern kann, fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Im Gunde genommen ist doch schon nur die Idee reizvoll, dass da so einer mit seinem Zauberköfferli kommt, ein paar Farben mischt, sein Schürzchen anzieht und dann ad hoc etwas auf eine Tafel malt. Und das ohne, dass man vorher 20 E-Mails austauschen und sieben Meetings abhalten musste. Ist das nicht prima?
Meine Beschriftungen sind abhängig von Kundenwunsch, Einsatzort und Zweck. Mal witterungsbeständig, abwaschbar, permanent, matt, glänzend oder sogar aus echtem Blattgold.