Gab es Rückschläge?
2002 gründete ich die schweizweit einzige private Lehrwerkstatt für Modistinnen und Modisten mit sechs Lehrstellen. 10 Jahre später musste ich sie schliessen, weil eine Gerichtsgeschichte beinahe meine ganze Energie und meine ganzen Finanzen verschlang. Heute habe ich mich glücklicherweise von diesem Drama erholt. Während 10 Jahren habe ich insgesamt 27 jungen Frauen den Beruf der Modistin nahe gebracht. Ich habe meinen Teil zum Erhalt des Berufs beigetragen.
Wie kommst du auf gute Ideen?
Ich finde überall Inspiration – ob ich eine Modezeitschrift anschaue, im Internet surfe oder im Wald spaziere. Wenn ich ein Material sehe, habe ich oft gleich Vorstellungen und Ideen, was daraus entstehen könnte. Plus wie Oliver Wendell Holmes so schön sagte: «Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.»
Wie hat sich das Hüte-Tragen verändert?
Es hat sich enorm verändert! Während meiner Lehre hatten wir keine Kundin unter 50 Jahren. Dank Musikerinnen wie Madonna oder Musikern wie Justin Timberlake kam der Hut wieder auf die Bühne. Zudem gibt es in meiner Generation einige Modistinnen und Modisten, die mit Freude am Handwerk so allerlei ausprobiert und den Hut sowie das Huttragen modernisiert haben. Heute ist der Hut ein Statement und ein absolut individuelles Accessoire und in allen Gesellschafts- und Altersgruppen beliebt.