Wieso gerade Gin?
Weil mir sehr schnell klar wurde, dass UNESCO Biosphäre Entlebuch mit der Vielfalt an regionalen Botanicals problemlos einen Premium Gin mit authentisch regionalem Charakter produzieren kann.
Wie sah der erste Schritt zur Verwirklichung der Idee aus?
Die Rezeptur. Ich fragte meine Kollegin Sandra Limacher, Aromatherapeutin und Heilkräuterfachfrau, um Hilfe. Niemand kennt das Entlebuch und seine Natur besser als sie. Wir haben getestet, gepröbelt und immer wieder Mini-Portionen destilliert. 50 Versuche später sagten wir: «JA, das ist es, stand up and dance!» Dann brauchte ich eine Brennerei, um grössere Mengen destillieren zu können und fand Bruno von der Lohnbrennerei im Dorf, der gleich zusagte. Dann kam Logo und Etikette dran. Mein Sohn Mark, Grafiker, war perfekt dafür. Er hat sich auch den Namen Edelwhite ausgedacht: Edel wie der Gin in der Flasche, Edelweiss gehört zur Schweiz, mein Ledigname ist White, mischen wir mit Schweiz-Kanada und Deutsch-Englisch, wie wir es sind, und fertig war der Edelwhite Gin.
Wer gehört heute zum Kernteam?
Ich, Sandra, Bruno und Mark.
Wie läuft der genaue Herstellungsprozess ab?
Sandra ist für die Rezeptur zuständig und reist mit Bauernfrauen vom Dorf in Wald und Wiesen, um 14 einheimische Zutaten zu sammeln. Was wir nicht selber sammeln oder nicht bei uns im Garten wächst, beziehen wir von der Entlebucher Kräuteranbaugenossenschaft, eine Gemeinschaft aus 15 Bauernfamilien die Blumen, Blüten und Kräutern für verschiedene Produkte anpflanzen, pflücken, trocknen und lagern. Ich bin für die anderen 13 von insgesamt 27 Botanicals verantwortlich. Am Tag vor der Destillation geht’s sehr hektisch zu und her, weil wir die meisten Zutaten möglichst frisch in den Kupferkessel tun wollen. Sobald die Rezeptur perfekt abgewogen ist, geht’s in den Brennkessel. Bruno bewacht unser Elixier während 8 bis 10 Stunden, anschliessend geht unser «Liquid Gold» direkt in Stahltanks, wo es mehrere Wochen bleibt bis zum Abfüllen.